Ist es Poke Bowl? Oder ist es „Restlessen“? Ist es Bowl Food? Oder gar Soul Food? Irgendwie alles und nichts von all dem und doch alles. „Koshari Time“ ist nicht nur ein kulinarischer Newcomer in Graz, sondern der erste seiner Art österreichweit.
Nachdem uns zahlreiche User_innen auf das ägyptische Streetfood-Gericht Koshari mit dem gleichnamigen Restaurant in der Schönaugasse aufmerksam gemacht haben, konnten wir nicht anders als uns in unserer geschätzten Mittagspause dorthin zu begeben und unsere Geschmacksknospen etwas Neuem zu stellen. Besagte Geschmacksknospen haben auch direkt reagiert als wir den ersten Löffel Koshari zu uns genommen haben: Sie sagten uns nonverbal „Bitte mehr davon!“
Koshari: Schmeckt und eint
In der Schönaugasse isst man seit neustem ägyptisch. Und die Grazer lieben’s. Offenbar. Denn warum sonst sollten uns 15 User_innen darauf aufmerksam machen, wie gut es dort schmeckt und dass wir dort unbedingt mal essen sollten. Und als Investigativjournalisten haben wir nun mal das getan, was Investigativjournalisten so tun: Wir haben recherchiert und Beweise gesammelt. Und dann haben wir alle Beweise genüsslich aufgegessen.
Bei „Koshari“ handelt es sich um ein berühmtes, ägyptisches Traditionsgericht, das im neuen Streetfood-Imbiss „Koshari Time“ in kleinen und großen Bowls serviert wird. Eines vorweg: Die Kleine reicht völlig aus, um im Nachhinein zufrieden zu sagen „Isch kann nisch mehr.“
Koshari ist allerdings weitaus mehr also nur ein ägyptisches Nationalgericht wie uns die Frau des Imbissbesitzers, Ahmed Ismaeil, erzählt. „In Ägypten essen das alle, es ist günstig und macht satt. Es ist das Essen, das alle vereint — arm und reich„, erklärt Gehad Ismaeil. Die Betreiber des Lokals haben ägyptische Wurzeln, wissen also genau Bescheid, was hineingehört und wie es schmecken soll. „Ein Essen, das alle vereint„, wiederholen wir drei, bevor wir uns den ersten Löffel zu Munde führen.
Basis und Toppings
Aber was ist eigentlich so auf dem Löffel, und folglich in der Schüssel? Nun ja, man könnte es als „Wirrwarr“ an köstlichen Zutaten, darunter Reis, Linsen, Maccaroni und Fadennudeln, betiteln, wenn man nicht so viele Worte parat hat. Doch „Wordporn“ ist unser Job — so wie es „Foodporn“ ganz offensichtlich bei „Koshari Time“ ist: Unter die kohlenhydratreiche Basis mischt sich eine würzige Tomatensauce. Außerdem kann man noch Extra-Zutaten on top bestellen: Avocado, Süßkartoffel, Garnelen, Hühnchen, Falafel und Faschiertes. Röstzwiebeln und Kichererbsen verleihen dem Gericht nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein kulinarisches. Wer will, kann sein Koshari zusätzlich mit einer Chili- oder Knoblauch-Essig-Sauce verfeinern, was wir jedem ans Herz legen, der Scharfes zu handlen weiß.
Unsere drei auserkorenen Bowls entscheiden sich lediglich durch die Toppings: einmal Avocado und Falaffel, einmal Garnelen und Avocado und einmal Hühnchen und Falafel.
Das Sch(l)üsselerlebnis
Wir nehmen draußen Platz, kommentieren im Geheimen kurz das unfassbar sympathische Koshar-Time-Team und schon sind unsere Bowls genau da, wo sie sein sollen: vor unseren hungry eyes. Eine kurze Fotodoku für Insta und Co. und es kann losgehen — ein völlig neues Gericht auf seine Exklusivität und seinen Geschmack testen. An dieser Stelle sei gesagt: Das gibt’s in der Murmetropole (leider) zu selten.
Dann: Erstmal Stille. Jeder isst lautlos vor sich hin, beobachtet zwischendurch seine Tischgesellschaft, nimmt kurz Augenkontakt auf, um sich gegenseitig zustimmend zuzunicken und schließlich weiterzuessen. So seltsam diese Kombination mit den Nudeln und den Hülsenfrüchten anfangs auch scheinen mag, so hervorragend fügt sie sich im Mund zu einem wohlüberlegten Konzept. Die Tomatensauce, die irgendwie anders schmeckt als das, was man bisher kennt, die Pasta in Kombo mit anderen Carbs, die man sonst nicht kombinieren würde und… „Oh, crunchy„. Das bezieht sich sowohl auf die Röstzwiebeln wie auch auf die Falaffel. Bei letzterem bewegt man sich ja eigentlich immer auf einem Drahtseilakt zwischen „zu Tode frittiert“ und „in Öl erträgt“. Chapeau für die Falaffel. Bravo für das zarte Hühnchen. Und ein herzliches „Wir kommen wieder“ für den Milchreis, der mit den Kokosflocken und den Rosinen auf den ersten Blick definitiv unterschätzt wurde und im Mund zu einer Dessert-Symbiose mutierte. So simpel und so genial zugleich — und die metaphorische Kirsche auf unseren „Koshari Time“-Eisbecher.
Du findest Bowls gut? Dann interessiert dich bestimmt auch unser #weggefuttert-Artikel zu den Poke Bowls im Humhumu:
August 28, 2020 at 10:56PM
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It’s Koshari Time! Ägyptisch #weggefuttert - Futter
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Sauce Chili
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