Hamburg, London, New York: Die Poké-Bowl ist längst auf Siegeszug. Auch hierzulande bereichert die Superfood-Schale nach Sushi und Streetfood die Esskultur.
Dieser gesunde Trend darf getrost grassieren: Die Poké-Bowl (originale Schreibweise «poke bowl») ist ein hawaiianisches Gericht, welches seine Wurzeln in der japanischen Küche hat. «Poke» bedeutet in etwa «in Stücke schneiden» und steht für den in mundgerechte Würfel geschnittenen rohen Fisch, welcher gemeinsam mit Reis, Dressing und Gemüse serviert wird. Wer dieses Jahr auf den Strandurlaub verzichtet, kann ihn sich einfach und kostengünstig nach Hause holen. Nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich macht die energiespendende Schüssel einiges her.
Variantenreicher Energiespender
Ein weiteres Ass ist die flexible Anwendung. So gibt es mittlerweile die Bowl-Variante zum Frühstück (Porridge-Bowl, Acai-Bowl, Smoothie- Bowl) und es gibt sie als sättigende Hauptmahlzeit, vorzugsweise mit Fisch, Huhn oder Tofu (Poké-Bowl). Weitere Varianten sind die Buddha- Bowl (besonders salat- und gemüsebetont, meist vegetarisch und angelehnt an die Küche asiatischer Mönche; wird auch gern mit Quinoa angereichert) und die Noodle-Bowl, delikat-leicht mit Rindfleisch, Gemüsestreifen, Kräutern, würzigem Dressing und gehackten Nüssen als Topping. Bei der neuen Art der Essenszubereitung bekommt jeder am Tisch eine Schüssel, in der sich alle Gerichte einer Mahlzeit befinden. Gegessen wird sie mit Löffel oder Gabel.
Konzept nach Baukastenprinzip
Die Poké-Bowl vereint kalifornisches Gesundheitsbewusstsein, hawaiianische Gelassenheit und japanische Kochkunst. Für Poké-Bowls, die auf Hawaii bereits seit den 70er-Jahren verspeist werden, werden Fisch, Reis und Salat kombiniert. Ergänzt wird die Südsee-Ceviche (Ceviche ist ein peruanisches Gericht mit in Limettensaft mariniertem rohem Fisch) durch kreative Vielfalt. Das Konzept nach Baukastenprinzip macht Spass: Zuerst wird die Basis gewählt, die aus Reis, Taboulé oder Zucchetti-Spaghetti bestehen kann. Danach kommt Protein in Form von Fisch, Poulet oder Tofu drauf. Als farblichen Kontrast werden zum Beispiel rundherum Edamame, Avocados, Kimchi-Gurken, Wakame-Algen, Masago, Radieschen, Granatapfel, Ananas und Mango arranangiert. Getoppt wird das Ganze mit Samen oder auch einer würzigen Sauce, zum Beispiel einer pikanten Vinaigrette aus Chili, Koriander und Limetten. Der exotische Trend lässt sich einfacher als gedacht auf den heimischen Küchentisch zaubern.
Bowl-Party mit Freunden
Um die bunten Zutaten hübsch in der Schale zu arrangieren, muss man kein Foodstylist sein. Die gesunde Alternative zur gemütlichen Fondue-Runde: Freunde zum gemeinsamen Bowl-Essen einladen. Alle Zutaten werden, frisch zubereitet, in die Mitte gestellt, sodass sich jeder seine eigene Schale individuell zusammenstellen kann. Bunt, gesund und ab in den Mund!
Stand Buddha der Schüssel Pate?
Original werden die Zustaten zur Poké-Bowl in einer handgemachten Kokosnussschale serviert. Da sie sich wie Buddhas Bauch wölbt, wird vermutet, dass ihr Name darauf gründet. Es gibt jedoch keine offiziellen Aufzeichnungen, die dies bestätigen.
Mehr Sinn ergibt die Theorie, dass die Buddha-Bowls auf eine Tradition des Zen-Buddhismus zurückgehen – «Oryoki» nennt sich diese. Die Menschen essen ausgewogene Lebensmittel aus einem «Oryoki»-Set, das grosse Schüsseln beinhaltet. «Oryoki» ist eine gemeinsame meditative Essenstradition unter buddhistischen Mönchen, die sich vegetarisch ernähren und besonderen Wert auf Dankbarkeit für das nahrhafte Mahl legen. Die Zutaten sollen den Körper nur mit dem versorgen, was er gerade benötigt. Dabei werden die Speisen in vollkommener Stille und Achtsamkeit zu sich genommen. Auch die ayurvedische Gesundheitslehre beruht auf der Theorie, dass Nahrung für den Menschen ein Heilmittel sein soll und somit nicht beiläufig, sondern achtsam gegessen werden soll. «Du bist, was du isst» – ein Sprichwort, das wiederum in nahezu jeder Kultur zu finden ist.
Clean Eating aus der Bowl
Die Poké-Bowl fügt sich nahtlos dem Clean Eating an – ein Konzept, das genauso alt ist wie die Biobewegung. Gemeint ist damit gesunde, vollwertige Ernährung. Statt eines Bananen-Nuss-Muffins beispielsweise greift man nur zur Banane und ein paar Nüssen. Man isst bevorzugt Lebensmittel, denen während des Herstellungsprozesses nichts hinzugefügt wurde.
Einfach und frisch essen
Beim Clean-Eating-Konzept wird nicht nur auf verarbeitete Lebensmittel und Produkte mit künstlichen Zusatzstoffen verzichtet, sondern man versucht, so einfach und frisch wie möglich zu essen. Da die Produkte nicht durch aufwendige Verarbeitungsprozesse gingen, verfügen sie über einen hohen Nährwert.
Kalorienarm geniessen
Die Poké-Bowl vereint all diese Grundsätze, hat im Durchschnitt 200 bis 300 Kalorien, nicht mehr als fünf Gramm Fett und 20 Gramm Kohlenhydrate. Wer also ein paar Kilos auf sättigende und schmackhafte Weise verlieren will, greift zur Schüssel. Zudem ist gesunde, leichte Ernährung im Sommer ideal. (ge)
July 11, 2020 at 09:00PM
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Der Food-Trend aus Hawaii - Liechtensteiner Vaterland
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